einige grundsaetzliche bemerkungen zu der von uns mitgetragenen erklärung »Fuer die einen ist es ein tag - ...« aus anlass der au/ex-übergriffe vom april/mai03

Anmerkungen zur »Konsens-« Erklärung

eine stellungnahme in THEORIE PRAXIS LOKAL aus dem laufenden diskussionsprozess. august/september 2003

zum Seitenende

im abschnitt »Das tag« (s.2) sind mehrere denkfehler:

da wird aufgerechnet, dass im au/exzess-spektrum -- entgegen dessen behauptung, gegen jedweden nationalismus zu sein -- »jedoch der baskische befreiungsnationalismus ein gerne propagierter ist« (weitere beispiele fuer »befreiungsnationalistisch«-völkische apologetik, so waere hinzuzufuegen, liessen sich dort immer wieder finden, etwa hinsichtlich kurdistan). diese feststellung allein beweist zwar schon die einaeugigkeit der gegenseite, die heuchelt, wenn sie die »save israel«-losung im angeblich allseitig bekaempften nationalismus aufgehen lassen will, da sie ja nur die israel-verteidiger anzugreifen pflegt. bei dieser feststellung stehen zu bleiben, widerlegt aber noch lange nicht den allerweltslinken vorwurf, der dieser wenn auch einseitigkeit zugrundeliegt und im raum stehen bleibt: wer den staat israel und seine wie auch immer konstituierte buergerliche gesellschaftsordnung verteidigt, koenne keinesfalls mehr zur (»radikalen«) linken gerechnet werden, denn deren selbstverstaendnis sei genau die bedingungslose ablehnung jeder staatlichkeit, jeder buergerlichen klassenunterdrueckung und kapitalistischen ausbeutung von menschen durch menschen, auch wenn es in diesem fall juedische menschen sind, die diese herrschaft ueber nichtjuedische (und auch juedische) menschen ausueben und verteidigen. »radikales« linkssein definiert sich so gerade als  »ueberall und jederzeit gegen jegliche herrschaft sein!« wer sich so als »links« versteht  -- und das tut unreflektiert-bauchmaessig fast die ganze »radikale« linke seit jeher -- ,  wird keine weiteren bauch- und kopfschmerzen haben mit dem »widerstand« gegen den staat israel und seine verteidiger, wenn er sie schlaegt wo er sie trifft.

wer so abstrakt denkt, den interessieren die konkreten juedischen menschen ja auch garnicht wirklich, weil er sie von vornherein unter »israel-staatsbuerger« subsumiert, weswegen er sich auch nicht im geringsten als antijuedisch begreift, sondern nur als antistaatlich schlechthin (zumal sich auch viele juedische menschen ostentativ in dieser abstraktion definieren, naemlich  als staatsbuerger oder verteidigerInnen des staates israel, allerdings genau umgekehrt zu ihrem konkreten sein: weil sie konkret juedische menschen sind, begreifen sie ihre abstrakte subsumtion unter israel  kaum als  nichtidentisches zu ihrem konkreten juedischsein, sondern vielmehr als historisch »selbstverstaendliche« identitaet von staatsbuergerIn bzw. pro-israel-buergerIn.

waehrend also objektiv der historisch-konkrete mensch und das buergerliche abstraktum staat nichtidentisch sind, aber eben deshalb eine gesellschaftsuebergreifende historische zwangsidentitaet (aufgrund der sozial-ökonomischen konstitution durch die buergerlichen, kapitalistischen produktionsverhaeltnisse) bilden, zerfaellt subjektiv (ideologisches bewusstsein als wahrnehmung des realen aber verkehrten scheins des objektiven gesellschaftlichen seins) diese identitaet (staats-buerger / mensch) immer erneut in ihre nichtidentischen momente: wie es die konkreten historischen bedingungen (gesellschaftliches sein) jeweils determinieren (z.b. deutsche zustaende -- juedische geschichte), steht fuer die einen einmal die nichtidentitaet »staat israel / judentum« allein im vordergrund (was habe ich als bedingungslos antistaatlicher linker denn mit pro-oder anti-judentum zu tun?! im moment bin ich doch nur mit der staatlichen zumutung »israel!« konfrontiert, morgen schieben mir die TVbilder und andere parteigaenger halt wieder andere staatliche subjekte und feindbilder vor die nase, auf die ich auf meine spontanlinke »praktische« weise handgreiflich-«konkret« antistaatlich reagieren werde).

demgegenüber steht seitenverkehrt-spiegelbildlich für die anderen genau die identität »judentum / staat israel« im vordergrund (was habe ich als bedingungslos juedischer oder pro-juedischer mensch bzw. nicht-deutsch-linker denn mit antistaatlichem denken und handeln zu tun ?! im moment -- mag ich auch irgendwo »für den kommunismus« sein oder eben auch nicht; mag ich mich noch irgendwie als »linke/r« verstehen oder eben als kritiker/in zumindest der deutschen linken --  bin ich doch in erster linie mit dem erneuten antisemitischen angriff auf  »die juden« und auf den »judenstaat« israel konfrontiert, wobei die »antizionistische« antistaatlichkeit nur die erscheinungsform und der vorwand für den alten und neuen antisemitismus sein kann (das argument »selbst jüdische kritikerInnen verurteilen die isrealische politik und/oder das zionistische projekt«, kann hierbei nur bestätigung/verstärkung der antisemitischen motivierung sein, die sich dieser »alibi-juden« missbräuchlich bedient); und welche bilder mir die medien morgen und übermorgen auch immer vor die nase schieben werden in einer antisemitischen welt, ich weiss doch jederzeit dass es in wirklichkeit um den hauptwiderspruch, grundwiderspruch für oder gegen den antijüdischen, antiisraelischen vernichtungswillen geht, so dass mir die parteinahme und politisch-antipolitische praxis -- ob nun »für den kommunismus« oder nicht -- kategorisch jederzeit meine antideutsche, antipalästinensische etc. etc. praxis, kritik, polemik und provokationsaktivität diktiert.

da gibt es keine vermittlung, und theorie hat ohnehin blooss ideologischen wert ...) so liessen sich die beiden exponenten abstrakten denkens innerhalb der deutschen restlinken in ihrem selbstverständnis wiedergeben. die traditionssozialistische, gleichermaassen im stalinistischen, trotzkistischen wie rätekommunistischen segment und sogar deutschen operaisten wie wildcat und kolinko vorfindliche abstraktion bezieht sich dabei nicht auf »der mensch«, wie die durch und durch anarchistisch-idealistischen restlinken der zerfallenden »autonomen«, mit denen wir es momentan hier zu tun haben, sondern »schärfer«, klassenanalytisch gefasst auf »das proletariat«: dieses ist aber zu einer unkonkret-mythischen groesse verdinglicht in ihrem abstrakten denken, die von vornherein von antisemitismus unbefleckt oder nur »aeusserlich« befleckt erscheint (sie hatten sich eben nie darum geschert, was »entfremdung« heisst), wie jegliche subjektivitätsproblematik von den arbeitertraditionalisten mehr oder weniger durch das objektivistische oekonomisieren und zugleich subjektivistische politisieren (»organisieren«) stets brutal verdrängt worden ist.

mit dieser traditionssozialistischen figur hatten wir  es schon/noch vor drei jahren bei der auseinandersetzung um die grundsatzerklaerung der studienvereinigung zu tun, genau wo es um den passus zur ungeklaerten frage des linken »antizionismus« ging, »der immer die moeglichkeit eines verkappten antisemitismus in sich birgt«. diese formulierung der »moeglichkeit« musste unseren trotzkisten bereits in wochenlangem zähem ringen abgetrotzt werden, weil sie eben niemals einsehen konnten und duerfen, dass diese moeglichkeit ueberhaupt im heiligen proletariat, bei linken und noch gar bei schlechthin (ueber alle nationalistischen, rassistischen, sexistischen, genderistischen, generationistischen und eben auch judophoben historisch-materiell-mental bedingten praegungen und besonderheiten, unreinlichkeiten und truebungen) erhabenen kommunistInnen jemals besteht, denn das proletariat und seine angebliche, selbstzugeschriebene avantgarde ist für normale traditionssozialistInnen allemal ein »reines an-sich« (mit hegel gesprochen). »linke«, »sozialistInnen / kommunistInnen«, die sich selbst per gesinnungs-entscheidungs-sprung kurzerhand zu idealtypischen lichtgestalten der menschheitsemanzipation stilisiert haben und von solcherart spiritueller taufe herruehrend, den unverrueckbaren glaubens-«standpunkt der arbeiterklasse«einnehmend, ihre psychomentale und revenuemaessige klassenpraegung nie und nimmer einer realistisch-konkreten reflektion auszusetzen pflegen, waehnen sich naturgemaess gegenueber der antisemitischen pest vollkommen immun und leisten sich deshalb jeden frisch-froehlichen »antizionismus« und rueckhaltloseste«solidaritaet mit palaestina« oder wenigstens«dem« vielstrapazierten proletariat.

nachdem sich diese traditionalistInnen schliesslich vor einem jahr aus der studienvereinigung selber hinauskatapultiert haben und das konzept »theorie praxis lokal« / »wir suchen streit« etc. durch ihre gesinnungsgemeinschafts-bastelei als »autonomer assoziation«, »proletarischer zirkel« und dergleichen antitheoretisch-antiintellektualistischen proletkult ersetzt haben, ist die altueberkommene und gemuetliche, ebenso prinzipienlos-abstrakte wie unverbindlich-real(un)politische beschwoerung »des standpunkts des proletariats«, mit diesem bequemen blinden fleck angesichts deutscher zustaende, in der studienvereinigung/ theorie praxis lokal nicht mehr moeglich.

das bedeutet zugleich fuer die aktiven theoriepraktikerInnen eine ganz scharfe herausforderung durchs »antideutsche« spektrum, wo ebenfalls der buergerliche konformitaetsdruck sprunghaft gewachsen ist, sich opportunistisch einer »moralisierenden kritik« kritischer kritiker deutschester art -- naemlich den »anti«-deutschen hexenjaegerInnen innerhalb des antideutschen spektrums selbst -- theoretisch wiederum zu unterwerfen und womoeglich anzubiedern.
innerhalb des wissenschaftlich-communistischen aktivs der studienvereinigung (theorie praxis lokal) hat damit unausweichlich endlich ein prozess eingesetzt, in dem wir lernen muessen, die ideologiekritik nach mindestens zwei seiten hin zugleich materialistisch-historisch zu entwickeln: gegen die deutsche ideologie der linken abstinenz von antisemitismuskritik auf der einen seite, gegen die »anti«-deutsche ideologie der tendenziellen gleichsetzung von kapitalismuskritik mit antisemitismus auf der anderen seite.

in seiner inkohaerenz traegt das vorliegende positionspapier unuebersehbare zuege der »anti«-deutschen ideologie, d. h. es ist zwar richtig in seiner stoossrichtung gegen die deutsche ideologie der au-dumpfbacken-scene, aber weist noch empfindliche schwaechen und offene flanken auf in seiner bestimmung dessen, was es angreifen will: des linken antisemitismus.

grundformel fuer diese schwachstellen ist das begriffs-surrogat »struktureller antisemitismus« (s.2 mitte). wir sollten vorschlagen und begruenden, dass diese formel schon immer eine kaugummidefinition fuer die beliebige willkuer bloosser diskursiver »definitionsmacht« gewesen ist und dass im trueben lichte dieser bestimmung alle katzen grau sind: mit ihr ist kein antisemitismus zu denunzieren, sondern lediglich elemente des antikapitalismus pauschal und im ansatz zu diskriminieren.
dagegen klagen wir als radikale antisemitismuskritik ein:

genaue bestimmung der notwendigen und hinreichenden elemente und determinanten dessen, was als kennzeichnung einer »struktur« DES modernen, eliminatorischen deutschen antisemitismus primaerer und sekundaerer natur gelten muss;

d.h. im einzelnen:
genaue benennung der elemente des LATENTEN AS,
der elemente des MANIFESTEN AS,
der elemente des ELIMINATORISCHEN (=SINGULAER DEUTSCHEN) AS,
alle diese elemente als jeweils dafuer notwendige und schliesslich auch hinreichende bedingungen zu unterscheiden;
letztlich den modernen AS als »alltagsreligion« (KARL MARX; DETLEV CLAUSSEN e.a.) zu entmystifizieren;
ihn sozialpsychologisch-analytisch als »wahnsystem« (massenpsychose normaler buergerlicher individuen, d.h. zugleich proletarisierter subjekte) klinisch zu diagnostizieren (S.FREUD, O.FENICHEL, TH.W.ADORNO, e.a.) -- d.h. als eine besondere, besonders moerderische und epidemisch-gefaehrliche fetischismus-bildung zu begreifen und moeglichst zu defetischisieren.

dass dies wiederum ohne aufloesung der saemtlichen fetischgestalten des kapitalismus unmoeglich ist, war seit horkheimers feststellung (»... darf vom kapitalismus nicht schweigen.«) zwar mal in der deutschen linken eine basisbanalitaet, ist aber heute inzwischen erst muehsam wieder zur einsicht zu bringen, weil sich das schweigen ueber den kapitalismus und das bequatschen des AS (im anschluss an sein beschweigen in der deutschen linken, als das bequatschen des kapitalismus in dieser mode war) inzwischen selbst zu einer art »alltagsreligion« mit umgekehrten vorzeichen verkehrt hat (»man darf den antisemitismus, weil er ein so einzigartiges, wahnhaftes mysterium ist, garnicht erst »rationalistisch« auf eine kapitalistische »oekonomische basis« rueckfuehren wollen, weil man dann eine »reduktion« des unsagbaren-unfassbaren und gar nicht verstehbar sein sollenden versuchen wuerde«-mit anderen worten: einen tabubruch).

(EXKURS ZUR »TABU«-FALLE:) wobei in dieser rhetorischen schleife der moralisierenden kritik das antimagische, demystifizierende, religionskritische tabubrechen als solches bereits mit dem verlogenen pseudo-tabubruch der »auschwitzleugner«, reversionisten und desingularisierer, also der antisemitischen »rationalisten« gestellt wird.

das tabu als kern einer »memorial-kult«-staatsreligion einer staatlich-buergerlichen »erinnerungspolitik« wird von deren hohepriestern »anti-totalitaristisch« gegen die antisemitischen reaktionaere ebenso errichtet und verteidigt wie gegen die revolutionaeren radikalen kritikerInnen des antisemitismus, die bei dieser kritik gerade vom kapitalismus nicht schweigen koennen: die REEMTSMA-bourgeoisie meint stets DIE BUERGERLICHE »zivilisation«, wenn sie von den kulturellen werten des judentums spricht, SIE ist es, welche die historisch verheerende gleichsetzung von »jude-sein« und »buerger-sein«, von kapitalismus und (»zivilgesellschaftlicher« universal-)religion immunisiert und tabuisiert, eine ebenso ideologisch-verkehrte wie dunkelmaennerisch-religioese gleichsetzung, die direkt im moralisch-religioesen ueber-ich, dem kern des autoritaetsglaeubigen, hoerigen falschen bewusstseins der entfremdeten buergerlichen subjekte, ansetzt. »lieber keine kritik des geldes als eine, die antisemitisch sein koennte!«, so z.b. J.BRUHN, der dieser ich-schwaeche des kritischen subjekts opportunistisch rechnung traegt.

lieber auf der seite der »westlich-zivilisatorischen« bourgeoisie als inquisitor gegen das boese, das man als deutsch gepraegter »radikaler« dergestalt aus sich abspalten kann, lieber  MARX und die ganze von ihm eroeffnete theoriebildung und vermittlungsarbeit zu »metaphysik« und »leninismus« erklaeren, MARX womoeglich noch zum deutschlinken erz-antisemiten stigmatisieren, als dass man sich in die gefahr begibt, von den falschen »anti«-antisemiten, von den voruebergehend wieder mal philosemitischen kindern und enkeln der NS-bourgeoisie des »totalitarismus« geziehen zu werden und sich von denen, waehrend sie das naechste kapitalistische blutbad, die naechsten katastrofen »aehnlich auschwitz« (wie ADORNO warnte) vorbereiten, an den pranger der eliminatorischen schuld stellen zu lassen, weil man von der tabuisierten waffe der kritik zwecks kritik der waffen zwecks umsturz der kapitalistischen »zivilisation« gerade eben »nach auschwitz« nicht lassen will. die REEMTSMAs meinen doch ganz offensichtlich ihren eigenen, den untergang der bourgeoisie, wenn sie »shoah« raunen, sie instrumentalisieren sie doch wenn sie sie zelebrieren, die staatlich verwaltete »memorialkultur«, sie funktionalisieren es doch zynisch, das wirkliche judentum.

in dieser historischen situation ist es folgerichtig, dass eine restlinke, die kopflos von ihren kampagnenpolitischen aufputschmitteln an »linkem« moralin lebt und in der zucht der HABERMASianischen jahrzehnte bundesrepublikanischer diskursdemokratie aufgewachsen ist -- immer »nett« und pc miteinander umgehen, waehrend mensch sich unter dieser kommunikationsutopischen decke nach allen regeln der konkurrenzkunst gegenseitig austrickst und mobbt --, prompt auf die von oben oktroiierte falsche abstraktion »angriff aufs judentum = angriff auf die buergerlichen essentials« UND VICE VERSA ! so oder so abfaehrt: entweder in der antibuergerlichen abstraktheit (also virtuell antisemitisch) oder in der probuergerlichen abstraktheit (also irgendwie philosemitisch). beide exponenten der deutschen linken kommen aus dem magisch-religioesen bannkreis des von der bourgeoisie errichteten »totem und tabu« nicht heraus, die einzelheiten ihres umgangs kann man erhellend in FREUDs klassikern (insbesondere auch: »Der Mann MOSES«) nachlesen. (ENDE DES EXKURSES ZUR »TABU«-FALLE) .

da dieser katalog notwendiger bestimmungen ein arbeitsprogramm radikaler kritik(erInnen) darstellt, koennen wir uns angesichts des vorliegenden papiers, das ja erstmal eher »diplomatischen« charakter haben muss und soll, unterschriftsmaessig anschliessen so wie es geht und steht, und erst dann mit einigen hinweisen auf logisch-rhetorische brueche, aporien etc. und mit ein paar umformulierungsvorschlägen, zuspitzungen und praezisierungsversuchen unsere bringschuld leisten.

nun zurueck zu den denkfehlern in dem papier:

1.) abschliessend zu dem argument »die Devise 'Gegen jeden Nationalismus' erscheint unglaubwuerdig«:

dass das so ist (naemlich unglaubwuerdig, siehe oben), muss aber eine israel-apologetik nicht schon per se zum besseren (pro-)nationalismus machen, gerade auch auf links nicht.  sondern dieser -- bzw. seine evtl. problematische, BESONDERE legitimation bedarf auch hier noch erst besonderer begruendung. in solche historisch-logische begruendung gehoeren die besonderheit der DEUTSCHEN linken mit IHRER motivierung von antinationalismus (siehe z.b. antiamerikanismus), DEUTSCHEM »antizionismus« sowie die BESONDERE stellung zum »judenstaat« HIERZULANDE .
all diese besonderen bedingungen verstehen sich eben offensichtlich fuers abstrakte »denken« leider nicht von selbst, fuers deutsch-linke fuehldenk schon mal garnicht.

2.) laut papier »werden mit der Wortwahl 'Völkermord' die Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschland den in Israel lebenden Juedinnen und Juden zugeschrieben. Damit wird wohlwissend die Shoah relativiert und als Kampfbegriff gegen Israel gewendet.«

auch diese unbewusste -- eben nicht »wohlwissende« -- operation sich als linksradikal verstehender subjekte ist unuebersehbar, aber kann sich hinter dem richtigen argument verbergen, dass irgendein (in der vor-und gegenwartsgeschichte des kapitalismus durchaus ueblicher) genocidal crime = »voelkermord« noch lange kein so singulaerer-katastrofal-akt war und ist wie die shoah (hebraeisch:=»DIE katastrofe«), so auch keineswegs ein evtl. »voelkermoerderisches« vorgehen des staates israel gegen palaestinensische bevoelkerung (z.b. von dem israel-apologeten J.BRUHN wird ja gerade ein derartiges vorgehen zum wesenszeichen jeder stinkbuergerlichen nationalstaatsgruendung und »urspruenglichen kapitalistischen akkumulation« erklaert und insbesondere die sehr spaete, erschwerte gruendung des buergerlichen staates, der buergerlichen gesellschaft »israel«. so nuechtern kann es in der tat historisch-materialistisch angesehen werden, ohne dabei schon auf israel zum taeter à la deutsche vernichtungsmaschinerie rueckprojizieren zu muessen.

als »der judenstaat« (THEODOR HERZL) war, ist und bleibt israel konstitutiv DIE opfernation, die sich halt permanent verteidigt und die historisch-moralisch und politisch-strategisch ganz besonders bewusst von DEUTSCHEN linken, radikalen und communistischen revolutionaerInnen antideutsch, d.h. gegen die deutschen zustaende (tendenziell weltweit!), gegen alle antijuedischen taeter, taeter«nationen« und taeterkoalitionen verteidigt werden muss.)

den au/exZess-gefuehlslinken ist also nachzuweisen, dass, wie und wieso ihre »voelkermord«-anklage gegen israel  BEWUSST unzutreffend gewaehlt ist, weil gar kein genozidaler karakter bei der israelischen verteidigungspolitik und -praxis der fall ist, zweitens dann auf der ebene des UNBEWUSSTEN oder sogar halbbewussten, warum und wie sie dermaassen  uebertreiben »muessen«, einen »normalen« buergerlichen krieg gegen existenzbedrohung zu einer monstroesen anomalie aufzubauschen -- nota bene allerdings zugleich bei bagatellisierung und eskamotierung des BESONDEREN, ja singulaeren existenzkampfcharakters »des judenstaats« --, waehrend sie sich ueber andere kapitalistische kriegs- und genozidaere staatsaktionen bei weitem nicht so sehr aufregen sondern sie als »normale« TV-kost mehr oder weniger hinzunehmen pflegen; drittens aber zu zeigen, wie und warum sie tatsaechlich UNBEWUSST genau auf eine gleichsetzung des angeblichen »voelkermords« israels mit der shoah NSdeutschlands abheben, d.h. dass und warum IN DEUTSCHLAND eine solche vokabel wie »genozid« gegenueber israel die umkehrung der taeterschuldlast auf die staatsgemeinschaft der opfer automatisch evoziert, und warum das ein verrat an den kriterien und essentials der emanzipatorischen radikalen linken in der deutschen geschichte ist, eine derartige evokation gewissermaassen populistisch hierzulande in der situation der eskalation und expansion der deutschen zustaende auch noch innerhalb der linken in anschlag zu bringen. all das ist zwar gespuermaessig richtig erfasst von dem »konsens«papier, aber nicht argumentativ schluessig ausformuliert, laesst deshalb eine empfindliche flanke gegenueber linksverdruckster abwehr offen. (evtl. genuegt hier schon der hinweis auf die UNBEWUSSTE schluessigkeit des »genozid«-vorwurfs im deutschen diskursiven feld.

damit waeren wir ja dann schon gut auf der ebene der »alltagsreligion«, des AS als automatisch funktionierendem fetischismus auch in der linken, angelangt, auf der wirklich entscheidenden ebene der auseinandersetzung also). das wirklich zu benennende problem ist auch hier die kurzschluessigkeit der antisemitischen alltagsreligion, die hauptschuldige am weltunglueck sucht und findet, auch in der allerweltslinken und besonders in deutschland, indem sie ihr unbehagen am/im kapitalismus an »dem boesen« schlechthin entlaedt: da nun seit der shoah das gesellschaftliche boese historisch singulaer kenntlich ist, muss das unbewusste alle uebel der kapitalistischen welt als da sind katastrofen, genozide, kriegstreiberei etc. in diese tabuisierte chiffre »shoah« hineinprojizieren und diese an die suendenbock-opfer heften, die es dann als taeter, als das boese schlechthin (»die juden(staaten) = israel und USA sind unser unglueck«) richten und ausmerzen darf -- zur not an seinen stigmatisierten »stellvertreterInnen«. hilflos und tendenziell vorschubleistend-gefaehrlich, wenn wir diese gleichsetzungs-/kurzschluss-/verschiebungs-mechanik schon selber reproduzieren (»genozid-vorwurf = shoah-vorwurf, folglich darf von genozid ueberhaupt keine rede mehr sein. tabu!«)

3.) am fatalsten wirkt sich ein unbewusstes reproduzieren der gleichsetzung »juden(tum) = geld(system)« aus, weil es die grundlage jeder radikalen (d.h. nicht allein moralischen, sondern darueber hinaus und die moralitaet erst basierend, einer historisch-materialistischen rationalen = revolutionaer-wissenschaftlichen) ASkritik blockiert. (in der BRD hat diese tabuisierung mittlerweile schon dazu gefuehrt, dass der bedeutende beitrag eines MOISHE POSTONE zur AS-analyse und vor allem zur kapitalismuskritik -- das von MARX' wertform- und geldkritik seinen ausgang nimmt -- gerade in »anti«deutschen kreisen, aber auch schon in linken debattenforen wie trend-online, explizit und implizit als indiskutabel abgehaakt wird, weil es ja ueberhaupt eine verknuepfung von antisemismus und geldkritik darstellt und folglich -- dem AS irgendwie vorschub leisten wuerde !!. nur so koennen wir uns mittlerweile noch erklaeren, warum die seit jahren angekuendigte deutsche uebersetzung des hauptwerks von POSTONE noch immer nicht rausgerueckt worden ist und wahrscheinlich einfach vergessen werden soll.

»anti«-deutsche »erinnerungspolitik«: in BRD braucht und will »man » POSTONE offensichtlich nicht, weil -- »lieber gar keine kritik des geldes, als ...«)  in unserem papier haben wir diese stereotype in der verkuerzung: im au/exZess-statement steht israel fuer »kapitalismus«, und »Dass hier Israel und Kapitalismus in dieser Verbindung genannt werden, hat ebenfalls eine strukturell antisemitische Grundlage, die naemlich Israel/Juedinnen und Juden mit der kapitalistischen Geldwirtschaft identifiziert.«.

anstatt nun genau diese falsche=ideologisch verkehrte=auf dem kopf stehende identifizierung aufzuloesen/aufzuheben (indem gezeigt/festgestellt wird, warum und wie sich gerade am phantasma »des juden« der hass gegen »den geldmenschen« und »seinen staat (in/ueber den staaten)«usw. paranoid immer wieder festsetzt (naemlich weil es diesen geldmenschen und dieses universale geld/staats-system tatsaechlich gibt -- kapitalistische produktionsweise und uns selber, ihre wirtschafts-und-staats-buergerInnen, die sie machen, die aber sich selbst und ihr kapitalistisches tagtaegliches handeln nicht begreifen sondern stattdessen daemonisieren und auf den teufel »jude(n)« projizieren, wobei ganz nuechtern analysiert die historisch-empirischen juedischen menschen in der geschichte des kapitalismus in diese konzentrierte rolle DER projektionsfigur/suendenbockfigur hineingerieten/hineingedraengt wurden), -- wird schwaechlich dementiert, dass diese besondere, ja singulaere phantasmatische stelle »des juden(staats)« ueberhaupt existiert: angeblich »steht Israel genauso (sic!!) fuer Kapitalismus, wie es (fast) jedes andere Land auf der Welt auch tut -« fragt sich eben fuer WEN es nicht dafuer steht: man hat als anstaendige/r linke/r halt mit solchen wahnvorstellungen nichts zu tun. das ist genau der hilflose antiAS, der alles »erklaert« und nichts versteht.

hier muss nun genau die elegante phrase vom »strukturellen AS« herhalten. also wer dem antisemitischen wahnsystem und seinen sozialpsychopathogenen viren in der linken analytisch zu leibe rueckt, indem er/sie die grundlagen/quellen in der kapitalistischen alltagsstruktur aufsucht, wo sie entspringen, wer der massenhaften-wahnhaften verknuepfung von geldsystem (=kapitalismus und sein alltagsleben) und judentum historisch-analytisch nachgeht als elementares stueck wirklicher (eben nicht antisemitisch verkuerzter pseudo-) kapitalismuskritik und entdaemonisierender (d.h.: die zivilisatorische mission, so MARX, des kapitalismus wie auch in dessen geschichte und in der menschheitsgeschichte ueberhaupt besonders zivilisationsbildenden geschichte der juedischen religion, kultur, gesellschaft ... wuerdigende, herausarbeitende -- denn nur auf basis beider, tatsaechlich weitgehend ineinander verschraenkter, zivilisatorischer leistungen ist naemlich eine communistische zivilisation/emanzipation moeglich!) -- der/die wird hiermit als »strukturell antisemitisch« diskriminiert und strengstens verwarnt, dieser verbindung ueberhaupt weiter nachzugehen !?

es genuegte stattdessen darauf hinzuweisen, AUF WELCHE WEISE UND MIT WELCHEN IMPLIKATIONEN im au/ex-statement  gewissermaassen unbewusst-demagogisch diese verknuepfung uebernommen und verkehrt, auf »links« eben weitergefuehrt wird genau in die falsche richtung, als linkes verstaerken und alibiverschaffen fuer die daemonisierende entladung des dumpf-antikapitalistischen uinbehagens/der rankuene auf genau »den judenstaat« als (mit dem anderen »judenstaat«, den USA zusammen) real-chiffre fuers »weltbeherrschende geld(unter)menschentum«. und dass die idiotische (vor-)buergerliche/pro-buergerliche GLEICHSETZUNG »kritik des juden(tums) = kritik des geldsystems/kapitalismus/buergertums« UND VICE VERSA eben wahn und luege ist, die in einer revolutionaer aufgeklaert antikapitalistischen linken nichts zu suchen haben bzw. allererst bekaempft werden muessen. die generalklausel »struktureller AS« richtet dagegen garnichts aus, sie ist nur gut fuer eine STRUKTURELLE IMMUNISIERUNG der buergerlichen gleichsetzung/gleichschaltung selbst gegen radikale, kapitalismus-analytische AS-kritik.

4.) »Dass sich der linke Antisemitismus, den auf dem Plenum im Ex nicht wenige als nichtexistent bezeichnet haben, ... wieder einmal offen gezeigt hat,« wie das papier lapidar behauptet, stimmt eben leider gerade nicht: das ist ja die schwierigkeit der ganzen auseinandersetzung, dass wir ihn nicht so leicht zu fassen kriegen und so einfach nachweisen koennen, weil er in der linken »nur« LATENT existiert. indem wir ihm nachsetzen, wollen wir ihn ja genau »herauskitzeln«, provozieren dahin, wo er sich offen manifestieren muss (moeglichst eben »nur« verbal).

psychoanalytisch gesprochen: dass er vom linken unbewussten ins bewusste getrieben werden kann und damit in der linken moeglichst auch aufgehoben (aus verdruckstem verkuerztem »antikapitalismus« buergerlicher subjekte -- und das sind wir zunaechst mal alle, kein mensch ist als antideutsches, communistisches subjekt geboren, »antizionistische« oder philosemitische umstuelpung hebt ihn nicht auf sondern reproduziert ihn nur in schlecht verdeckten formen --  KANN  wirkliches, begreifendes, bewusst-antikapitalistisches denken, fuehlen und handeln kritisch-radikal-revolutionaerer subjekte werden  NUR ALS ERGEBNIS DER ARBEIT-AN-DER-KRITIK ... alles andere ist mystifikation, in welcher genau die antisemitische alltagsreligion ergaenzt wird und gedeiht.) gerade die -- von den taetern ja dementierte -- anti-israel-LATENZ kam ja offen nur in ihrem »anti-antideutschen« ausagieren zutage (schlagt die repraesentantInnen des judenstaats, noch dazu diese intellektuellen studentekoepp ...)

5.) zur religioesen und nationalistischen symbolik und dem angeblich allseitig gefuehrten kampf dagegen:

hier sollten wir die (sowohl prinzipielle wie immer auch taktische) stellung zur religion, religiositaet »der linken« endlich mal klaeren. wenn wir mit dem ur-radikallinken jungen KARL MARX etwa von der kritik-formel ausgehen: »die Religion ist IN EINEM der AUSDRUCK des wirklichen Elends UND die PROTESTATION GEGEN das wirkliche Elend«, wuerden wir die linke (die revolutionaeren elemente als teil »der linken«, der sich z.t. evtl. schon aus diesem fluegel der buergerlichen gesellschaft herausentwickelt hat) prinzipiell festlegen koennen auf die aufgabe der kritik aller und jeglicher religiositaet -- gerade auch der eigenen (à la »unsere utopie irgendwie« und sektenmaessig die auserwaehlten besseren menschen zu sein, qua scenezugehoerigkeit usw. ) -- 

DURCH KRITIK DES kapitalistischen JAMMERTALS, statt durch verwerfen der einen und wahl der anderen religion; taktisch jedoch zugleich auf die »aktionseinheit« jeweils wo diese moeglich ist MIT denjenigen religioesen (wiegesagt: das sind ja fast alle linken sowieso durch und durch, solange sie keine bewusst daran arbeitenden historisch-materialistisch-wissenschaftlich-praktischen kritikerInnen der politischen oekonomie usw. sind) den praktischen kampf GEGEN die wirklichen zustaende zu fuehren, wo sie das wollen und tun.

dass dabei vor allem der eingefleischte christliche antijudaismus, besonders lutherischer provenienz, hierzulande eher geistiger todfeind als buendnispartner ist (und im uebrigen ja die linke auch garnicht brauchen kann bei seinem totalitaeren gutmenschenwerk), waehrend gerade die essentials der juedischen religion dem »krieg den deutschen zustaenden« und einer communistischen weltrevolution ungleich naeher stehen (was mit einigem gespuer von einigen echten antideutschen auch wahrgenommen und scharf gemacht wird), ist dann selbst bestandteil solcher materialistischer religionskritik und der praxis MIT noch-religioesen elementen in dieser gesellschaft. jedenfalls kann die von den heuchlern aus Ex und Au eingeklagte ploetzliche »religionskritische« attitude, die bei ihnen  tatsaechlich nur fuer ihre diskriminierung des davidsterns vorgetaeuscht wird , waehrend sie schon vor jahren evangelische vikare ins exZess eingeladen haben, die kein wort ueber den wuesten und nachhaltigen antisemitismus des LUTHERtums verloren (remember PACK-veranst.reihe 1997) sondern diesen aeusserst hartnaeckig zu decken versuchten ..., sollten wir daran gerade die aufgaben revolutionaerer »kritik der religion = die voraussetzung aller kritik« (MARX) aufwerfen und dagegenhalten, naemlich der modernen, dem kapitalismus entspringenden religionsformen, deren gefaehrlichster, epidemisch massen-moerderischer bestandteil genau die moderne alltagsreligion AS ist.

6.) im abschnitt »Die Kampagne« gibt es wieder diese konstruktivistische schleife: au/ex-vorwuerfe einer verbindung oder koordinierung von »save israel«-spray-aktion mit »anti«-deutscher provokationspolitik (bzw. »antipolitik«) gegen »die« deutschlinke werden hier umstandslos als paranoides hirngespinst erledigt.

so einfach ist es aber leider nicht. klar ist nur, dass es nicht angeht, »anonyme Postings im Internet und die Politik einer mit den Betroffenen in keiner Weise verbundenen bundesweiten Zeitung« sowie »nie vertretene Positionen« des einen spektrums/ der einen gruppe /der einen autorInnen ... anklaegerisch zu identifizieren mit der aktion und position eines anderen spektrums, anderer gruppen oder individuen. wer das behauptet und daraus gar noch handgreiflichkeiten gegen letztere »politisch« ableitet, hat diese unterstellten verbindungen zu beweisen, unabhaengig davon, dass auch ein nachweis solcher politischen verbindungen und bedingtheiten  der »save israel«-spray-aktion nicht zu den uebergriffen und schlaegen berechtigen wuerde, ganz einfach weil innerhalb »der linken« kein faustrecht einreissen darf, weil der radikal-buergerliche standard zivilisierter umgangsformen und rechtsgleichheit wenigstens nicht auch noch in der radikalen linken durch barbarisch-vormoderne gangland-praktiken hinterschritten werden soll.  

wenn es erst mal die aufgabe dieses »konsenspapiers« ist,  diese einfache und banale, aber entscheidende sanktionierung festzustellen und ihr geltung zu verschaffen, dann ist es aber keineswegs seine aufgabe, die wirkliche politische konstellation schoenzufaerben und die wirklichen gesellschaftlichen motive des konflikts -- die durchaus von den au/ex-taeter-apologeten gespuert und auf ihre dumpfe weise benannt werden -- zum hirngespinst schlechthin zu erklaeren, im gegenteil.

statt unterderhand in eine falsche politische idyllik »der linken« zurueckzufallen, indem so getan wird als waere die offen erklaerte provokationspolitik »anti«-deutscher gegenueber »der« linksdeutschen szene (am praktischsten=kampagnenhaft-aktionsmaessig zugespitztesten eben in der kampagne »waffen fuer israel!«, die ja gerade genau so begruendet wird, dass zwar jedeR weiss, dass isreal am wenigsten von jeder unterstuetzung momentan der materiellen waffen bedarf, dass aber im hinterland der front gegen israel, naemlich vor allem und entscheidend in BRD und hier wiederum in der deutschen linken der pfahl ins fleisch zu treiben ist durchs herausprovozieren des linken antisemitismus, indem diese linke genau bei ihrem traditionellen waffensammelkampagnen-fetischismus (»waffen fuer el salvador!« usw.) beim wort genommen wird und mit ihrer inkonsequenz jetzt auffliegen muss, wenn sie das ausgerechnet angesichts des existenzkampfs israels zuruecknimmt/«vergisst«, was gerade aber die tatsaechliche konsequenz dieser linksdeutschen »antizionisten« offenbart, latent antisemitisch gewickelt zu sein ... -- also eine ebenso sinnvolle, folgerichtige wie erklaerte anti-antisemitische PROVOKATIONSstrategie) schiere einbildung.

es ist aber gerade das gute, vorwaertstreibende an den provokationsversuchen antideutscher in den letzten jahren, dass sie auf den bruch hinarbeiten mit dem »linken konsens« in der BRD, sprich: diesem latent antisemitischen »antizionismus« bzw. einer gewissen sorte »kritik der politik(er) israels«, die mit oder ohne gespuer den sekundaeren antisemitismus der BRD-oeffentlichkeit auf links in froh-empoerter neuer eurodeutscher normalitaet mitbedient und sich dabei auch gleich zum lautstarken linken anwalt »der unterdrueckten voelker« und »der menschen« gegen »den« imperialismus macht, auf der welle des neuen antiamerikanismus in alten »antiimperialistischen« kleidern als kaiser reiten will, wobei es bei diesem strategisch gemeinten provokationsversuch gegen den linken frieden-mit-den-deutschen-zustaenden erst in zweiter linie darauf ankommt, ob der »krieg den deutschen zustaenden« (KARL MARX) so auch tatsächlich effektiv gefuehrt und nicht nur deklamatorisch-«polemisch« erklaert werden kann; erst in zweiter linie auch die frage relevant wird, ob, wo und wie von welchen »anti«-deutschen der bloossen pose bei ihrem »polemischen« feldzug zugleich das kind mit dem bade ausgeschuettet wird (FOUCHÉ-syndrom)

... ebenso ist es erklaerter zweck solcher provokations(anti)politischen kampagnen, »Dritte zu einer Solidarisierung ... zu bewegen« (weniger zu einer politik als vielmehr zu einer »antipolitik«), was von dem bloedsinnigen au/ex-statement anklaegerisch gebrandmarkt wird, aber deswegen von uns nicht postwendend dementiert werden muss: den bruch in und wenns denn sein muss mit der deutschen linken in revolutionaerer richtung (krieg den deutschen zustaenden) so zu versuchen, dass moeglichst viele individuen aus deren latent-antisemitischem dunstkreis herausgeloest werden und sich mit den provozierenden kritisch-radikalen (inhalten, praxisformen) »solidarisieren«, diese logik ist ebenso verstaendlich wie unterstuetzenswert.

kurz: die provokationskampagne als solche ist von uns, den verteidigerInnen der »save israel«-sprayer, mit diesen zusammen und als deren politisch/antipolitischer hintergrund offensiv mitzuverteidigen, aber nicht schamhaft-unaufrichtig zur paranoiden einbildung zu erklaeren. das hat ueberhaupt nichts mit der konstruktion irgendwelcher gruppen-connections und spinnennetze zu tun, deren existenz oder nichtexistenz hier ueberhaupt nicht zur debatte steht, ueber deren kampagnenpolitik und polemiken wir hier garnicht zu befinden haben, BEVOR tatsaechlich ein MINIMALKONSENS eingeklagt und durchgesetzt worden ist, AUF DESSEN GRUNDLAGE überhaupt erst wieder von AUSEINANDERSETZUNG MIT provokationen und kampagnen in- und ausserhalb »der linken« die rede sein kann: naemlich INHALTLICH statt mit schlagetot-«praktiken«.

der konsens, den dieses papier anstreben muss, kann aber kein friedensstiftender, konflikteleugnender im sinne der (generationen »der linken« ankonditionierten) HABERMASschen bundesrepublikanischen »konsensdemokratie« und eines ueberall herzustellenden »herrschaftsfreien diskurses« sein, den es in einer klassengesellschaft nicht gibt, sondern gerade das herzustellende, zu erobernde terrain fuer die ausweitung, entfesselung der provokation-als-herausforderung-der-kritik  in- und ausserhalb der radikal sein wollenden linken.

diese zwecksetzung, richtung und intention des momentan angestrebten konsenses waere klar herauszustellen in dieser erklaerung. -- uebrigens ist auch dem konspirationsvorwurf gegen die »save-israel«-sprayer, sie wuerden politisch mit sonstwem unter der decke stecken, nicht mit hilflosen abwehrfiguren der psychiatrisierung, genderisierung und verleugnung zu begegnen (»Die Schlaege werden zur Notwehr gegen eine Kraft, die feige im Hintergrund agiert.

Dieser Sichtweise liegt nicht nur ein patriarchales Weltbild zugrunde, sie bedient sich ausserdem altbekannter Verschwoerungstheorien.«): konspirationen gibt es nun mal solange es die sphaere des politischen gibt (also solange es buergerliche gesellschaft gibt und wir deshalb zur praktischen kritik, also auch aufhebenden teilnahme an der politik gezwungen sind, wenn auch -- hoffentlich -- mit revolutionaerer, anti-politischer zielrichtung. ansonsten koennte jegliche »linke politik« garnichts anderes sein als kretinismus (was sie allerdings meistens ist aufgrund der jakobinischen denktraditionen der empirischen linken) und jegliche koordinierung, allianzen und koalitionen, ja selbstorganisierung radikaler linker waere »verschwoerung«, weil wir die koepfe zusammenstecken muessen und moeglichst strategisch und taktisch zu kooperieren gezwungen sind. -- mit dem »patriarchalen Weltbild« hat dieses politische verhalten der linken halt zwangslaeufig so viel zu tun, wie es mit dem patriarchat zusammenhaengt: naemlich der historischen tatsache der maennerdominanz in der sphaere von machteroberung, herrschaftssicherung, kriegfuehrung, staatsgeschaeften, organisationsmackertum, gegenseitiger polemischer fertigmache maennlicher kritikerrivalen usw.usf.  das problem ist also in der wirklichkeit unserer »innerlinken« auseinandersetzungen anzugehen, indem wir die grundlagen patriarchalen, matriarchalen, sexistischen/genderistischen, generationistischen usw. verhaltens angreifen und praktisch kritisieren statt sie wie bislang zu reproduzieren in linken erhabenheits- und ausgrenzungs-hierarchien. leider sind sie nicht als falsche weltbilder, verrueckte konstruktionen einiger kranker hirne zu erledigen (also genau das gleiche, was fuer die antisemitismuskritik gilt).

auch die vorstellung von konspiration, machteroberungsstrategien (»kampagnen«) und diversen politikformen kommt aus der wirklichkeit und nicht aus den verschwoerungsphantasien einiger  kraehwinkel-linker, die ihre ruh haben wollen vor der groossen politik und damit verbunden PROUDHONistisch-MAXSTIRNERische latent judophobe geld-und-staats-macht-aengste hegen.

zum »konspirations«-vorwurf gegen eine revolutionaere linke internationale assoziation hat schon KARL MARX sehr schoen und modellfaehig formuliert: »Wenn die Arbeiterklasse konspiriert, ... so konspiriert sie oeffentlich, wie die Sonne gegen die Finsternis konspiriert, in dem vollen Bewusstsein, dass ausserhalb ihres Bereiches keine legitime Macht besteht.« (MEW 16,422)  SO »konspirieren« koennen und sollten wir als »radikale linke« auch in zeiten, wo »DIE arbeiterKLASSE« (deren bestandteil die linken allemal objektiv-sozialoekonomisch sind ob sie das subjektiv nun wahrhaben wollen oder nicht) als handelndes subjekt einstweilen wieder mal nicht in erscheinung tritt (»MARX: »Die Arbeiterklasse ist revolutionaer oder sie ist NICHTS.«). diese konspiration kann aber in nichts anderem bestehen als der (immer auch per se, in ihren inhalten und in ihren formen provokatorischen) herstellung revolutionaerer oeffentlichkeit, echter=direkter kommunikation der radikalen elemente ueber ihre zwecke, die sich ihren raum schafft und ihre zeit nimmt und sich nicht weiter von den »mittler«-figuren und -strukturen repraesentieren und gaengeln oder gar herumpruegeln laesst.

noch eine grundsaetzlichere reflexion zur antideutschen stroemung und ihrer aktuellen entwicklung:

der immer kenntlicher werdenden stimmung EINIGER aus dem spektrum der  sozusagen »kritischen provos« (das sich als dezidiert »antideutsch« verstehen moechte; siehe exemplarisch die stellungnahme der »crocquembouches«zu dieser erklaerung), dass der radikale dialog in/mit der linken nicht herauszufordern sondern zu vermeiden und abzulehnen sei, dass wir die krepierende linke endlich sich selbst ueberlassen sollten, dass wir sie gewissermaassen in ruhe sterben lassen oder vielmehr gerade nicht in ruhe lassen sollten bei ihrem niedergangs- und aufloesungsprozess, sondern lediglich noch bei gelegenheit nachtreten, dass mithin dieses »konsenspapier« (so nennen sie es hoehnisch im sinne von versoehnlerischem arschkriechdokument, das einen ohnehin vergeblichen faulen kompromiss zur diplomatisierenden rettung dieser linken anstreben wuerde) verfehlt und vergebliche liebesmueh waere, sondern dass jeder dialog vom uebel und der bruch, ja die feindschaft gegenueber »der antisemitischen linken« endlich angesagt waere, dieser stimmung sollten wir nicht willfaehrig sein. denn jedes sich-erhaben-duenken ueber »die deutsche linke« qua deklamatorischem absetzungs-sprung von seiten ebensolcher »radikaler«, die durch ebendiese deutsche linke politisch durch und durch sozialisiert worden sind (oder noch nichtmal mehr das), ist ebenso verdaechtig aufgesetzt wie es generell der philosemitismus ist.

in wirklichkeit kann ein revolutionaeres individuum in den deutschen zustaenden, durch die es gepraegt ist, ebensowenig aus »der linken« herausspringen, wie linke in der BRD aus dem latenten linken antisemitismus herausspringen koennen oder linke in deutschland aus dem virtuellen antisemitischen sumpf ueberhaupt. selbstverstaendlich ist linkssein entscheidend besser als rechts (oder vermeintlich mainstream/«unpolitisch«) sein, wie philosemitismus entscheidend weiter als antisemitismus ist (und der »über projuedisch versus antijuedisch erhabensein«-attituede entscheidend im kampf gegen den antisemitismus vorzuziehen).

aber nur durch die herausbildung »eines kollektiven kritikers« (J.BRUHN), d.h. durch die revolutionaere kooperation in der arbeit an der radikalen kritik der produktionsverhaeltnisse und der von ihnen bedingten, hervorgetriebenen wie zugleich diese stabilisierenden, reproduzierenden ideologiebildungen (mitsamt den ihnen entspringenden verhaltensweisen, role models, codes und diskursiven machtdispositiven etc) koennen wir den virtuellen und latenten AS aufloesen -- und dazu ist allerdings die krepierende deutsche linke (die nicht zufaellig genau an ihrem latenten AS zugrundegehen muss, in der wir aber alle, auch die selbsternannten »antideutschen«, nolens volens noch stecken) das ausgangsterrain, der abstoossungspunkt. wir koennen sie  -- d.h. uns als revolutionaer-communistisch orientiertes element/ferment in diesen zustaenden (denn: »fuer den kommunismus« sind wir ja doch alle allemal, oder nicht ?!) schlechterdings nicht einfach jetzt »links liegen lassen«, wie es die ganz bequemen »anti«-deutschen gerne haetten, weil sie damit die arbeit an der wirklichen, radikalen aufhebung der deutschen kapitalistischen zustaende = antisemitischen produktionsverhaeltnisse sich meinen ersparen zu koennen. sie nehmen ihre provokationsaufgabe selbst nicht ernst.

das unernsthafte dieser »anti«-deutschen a-theoretischen bloossen polemik drueckt sich aus in der blooss noch »radikal« posierenden feuilletonistischen geste, die aber keine theoretisch getriebene und den feind in seinen wurzeln (der buergerlichen gesellschaft) vernichtende KRITIK ist -- die papierenen und virtuellen denunziationen und hinrichtungen dieser »anti«-deutschen, ganz wie die deutschen zustaende, die sie als ideeller gesamt-butcher-Harris bekriegen wollen, selber »sind unter aller Kritik« (MARX, MEW1:380), denn ueber der bloossen eliminierung haben diese »gruendlichen deutschen« die AUFHEBUNG der zustaende vergessen.)

diese fraktion empfiehlt eben blooss wortradikal die geistige resignation vor den zustaenden, die desertion von der kritischen theorie, die desertion aus der linken und die kapitulation vor dem latenten antisemitismus, vor der sprachverweigerung und deutschjakobinistischen regression dieser linken. wenn sie den bruch MIT der linken einklagt,  kneift sie vor der aufgabe, den bruch IN der linken herbeizufuehren.

auf den bruch kommt es in der tat an: den offenen bruch zwischen unartikulierter, dumpfer, deutschbuergerlicher scene-linker mit ihrem verdrucksten latenten und virtuellen antisemitismus  (und dazugehoerigem antiamerikanismus), mit ihrem verkuerzten, utopischen bauch-antikapitalismus, romantischem »antikapitalismus«, mit seinem ganzen rattenkoenig aus antimodernem ressentiment und jakobinistisch-FICHTEanischem deutschradikalismus etc. auf der einen seite, und den revolutionaer-communistisch orientierten elementen in der linken, denjenigen, die sich immer bewusster als avancierterer teil des globalen proletariats verhalten, der verdammt ist am »standort deutschland« diesen besonderen, besonders vertrackten und gefaehrlichen brutherd der kapitalistischen weltreaktion zu »zersetzen«, unterminieren, kaputtzumachen, moeglichst bald hochgehen zu lassen und bis dahin in keiner weise ein »buendnis« mit dem projekt deutschland/deutschEUROland/kerneuropa zuzulassen, wie es so viele linke bis in die aktuellste gegenwart immer wieder propagiert und unter allen moeglichen »realpolitisch«-strategischen vorwaenden zum verhaengnis der proletarisierten und der linken selber praktiziert haben in der geschichte der »deutschen misere« -- die sich dagegen auflehnende und neuformierende »negative Seite« (MARX) in der linken, die jene altneulinke bundesdeutsche konstellation aufzusprengen als ihre dringendste aufgabe erkennt.

diese elemente der linken verkoerpern ebenso wie alle sich bewusstsein ueber ihre situation verschaffenden »proletarier DIE DESTRUKTIVE PARTEI«, sie sind noch »linke« und moegen von elitaer erhabenen »anti«-deutschen leichthin als solche in ihrer »linksdeutschen« beschraenktheit verworfen werden, aber sie sind radikaler als ihre kritischen kritikerInnen (die sich nur noch mit der BRD-bourgeoisie um die richtige staatliche verwaltete »erinnerungspolitik« streiten), wenn sie »in ihrer Verworfenheit die EMPOERUNG ueber diese Verworfenheit« artikulieren (MEW 2:37, Die Heilige Familie.oder: Kritik der kritischen Kritik.) sie/wir draengen aus der deutschen misere der linken hinaus, durchaus auf bruch hin, aber nicht zum rechten fluegel oder lager der buergerlichen gesellschaft zurueck, sondern deutlich ueber die grenzen und bornierungen des bloossen »linksseins«, des linken fluegels der buergerlichen gesellschaft hinaus, orientieren sich/uns klarer auf einen revolutionaeren, d.h. nicht mehr und nicht weniger als wissenschaftlich-communistischen kritik- und aneignungs-prozess, in eine praxis-der-theorie und eine theorie-der-praxis hinueber, die zum bewussten zweck die aufhebung der proletaritaet, der form unserer arbeitskraft-als-ware, der warenproduktion selbst und des geldsystems und kapitalverhaeltnisses in toto hat und deswegen endlich wieder die abschaffung des privaten und staatlichen klasseneigentums an den gesellschaftlichen produktions- und lebensbedingungen diskutiert.

genau diese essentials sind aber fuer unsere erhabenen »anti«-deutschen ebensowenig wie fuer ihre dumpflinken neoPROUDHONistischen counterparts noch »thema« (ueber die staatssozialistischen elitebildner, volkserzieher, »radikalen reformisten« und europaeiden vaterlandsverteidiger des traditionslinken spektrums, die warenform und lohnsklaverei nur noch staatsmonopolistisch auf die spitze zu treiben gedenken, ist hier ohnehin kein wort mehr zu verlieren).

die angeblich so avancierten, ueber die deutsche linke erhaben sich duenkenden »anti«-deutschen setzen fast gaenzlich auf ein problematisches weil staatlich-buergerliches subjekt des handelns -- ausserhalb der deutschen zustaende in ihrer direktheit  -- , zugespitzt in eine vermeintlich praktische parole: »waffen fuer israel«, jetzt!  abgesehen von ihrem provokatorischen wahrheitsmoment ist diese losung aber ein selbstbetrug gemessen am revolutionaer-antideutschen selbstanspruch: denn als kampagnenhaftes surrogat fuer kritik der linken verstanden nimmt sie sich ja selbst nicht ernst, versteht man es so plump-verdinglicht wie die alte »waffen fuer el salvador«-linke gegen die man zu recht polemisiert. allerdings: waffen fuer israel! -- richtig begriffen heisst das gegenwaertig in der BRD genau: gegen die deutschen zustaende, gegen ihren sekundaeren und gegen ihren links-latenten antisemitismus DIE WAFFEN DER KRITIK anzusetzen.

israel hat seine materiellen waffen, setzt sie auf seine weise gegen die antijuedischen feinde im nahen osten ein; ueber die zustaende im nahen osten haben wir als deutsche linke israel weder zu belehren noch beduerfen die juedischen israelis irgendeines deutschen  oder »anti«-deutschen beschuetzerreflexes.  fuer die linke und das revolutionaer-proletarische element in BRD/kernEUROland, diesem brutherd und innersten hinterlands des antisemitismus, ist die parole »krieg den deutschen zustaenden« (die parole des ersten radikalen antideutschen KARL MARX) endlich allgemein in anschlag zu bringen; denn »sie sind unter aller Kritik, aber sie bleiben ein Gegenstand der Kritik, wie der Verbrecher, der unter dem Niveau der Humanitaet steht, ein Gegenstand des Scharfrichters bleibt. Mit ihnen im Kampf ist die Kritik keine Leidenschaft des Kopfes, sie ist der Kopf der Leidenschaft. Sie ist kein anatomisches Messer, sie ist eine Waffe.«(MEW 1:380) materielle waffen fuer israel mag ueberfluessigerweise sammeln wer will, das ist jedoch noch nicht einmal symbolisch eine kritik-der-waffen sondern bleibt ein geschmackloser witz, verzweifelte ersatzhandlung solange, wie die tatsaechliche waffe-der-kritik hier fehlt, die allerdings bedingung sine qua non der revolutionaeren kritik-der-waffen- fuer den communismus, fuer die sprengung/das fluten des augíasstalles »deutschland« ist. 

die antideutsche stroemung hat damit einen allerersten anfang gemacht, gut. einige »anti«-deutsche haben bereits angst vor der eigenen courage bekommen, sonst dispensierten sie sich wohl kaum von der unangenehmen arbeit des aufmischens der linken, des begriffs von deutschem kapitalismus und AS, von der debatte um die besonderen bedingungen eines uebergangs von »der linken« zum bruch und zur communistischen revolution. wollen jene »anti«-deutschen kritischen kritiker ihre art kritik nicht in der linken fuehren, ja  wo denn dann?  in der rechten etwa bzw. in der »neuen mitte«? mit butcher-Harris-in-spe? mit Reemtsma und H.Heer? oder mit sich selbst avantgardistisch-autistisch allein?  fuer die deutschen zustaende, fuer das sich neuzusammensetzende proletariat in BRD und sein immerhin noch/wieder linksradikales rudiment gilt in besonderer weise: wer die linke vernuenftig anschaut, die schaut sie auch vernuenftig an.

wer die praxis der theorie bewusst entwickelt und mit ihren veraechterInnen innerhalb und ausserhalb der linken bricht, wird in der linken und im neu sich bildenden proletariat in BRD die praktischen koepfe (»den kopf der leidenschaft«) fuer die kritik der waffen zum umsturz der deutschen zustaende, fuer die gruendliche vernichtung des antisemitismus durch die communistische revolution gewinnen, wenn diese vorarbeit auch unspektakulaer , langwierig und muehsam ist.
p.c.

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